In einem großzügigen, aber nicht wirklich ansehnlichen Gebäude aus dem Jahre 1964 befindet sich das Königliche Bildungsministerium, dem die staatlichen Universitäten, Fakultäten und Schulen unterstellt sind.

Büro des Ministers
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Der neue Bildungsminister Seiner Majestät und seine engsten Mitarbeiter haben ihre Büros bezogen.
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Der Generalsekretär des Premierministers ruft den Bildungsminister Seiner Majestät an.
Guten Tag Herr Minister. Wie weit ist die Bildungsreform bereits gediehen? Sie wissen, daß Sie nur noch 87 Tage zur Verfügung haben.
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Herr Generalskretär, nur keine übertriebene Eile! Wie Sie richtig sagen, haben wir noch 87 Tage. In dieser Frist werden wir das Gesetz auch abliefern. Wir arbeiten daran, aber wir haben erst begonnen. Hilft Ihnen das weiter?
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Was heisst denn hier keine Eile? Im Gegensatz zu unserer bürgerlichen Vorgängerregierung, die sich faul auf ihren Pfründen ausgeruht hat, werden wir mit Fleiß dem Volk dienen und unsere Arbeit machen! In den 87 Tagen muss die Regierung und das Parlament beider Häuser die Vorlage erst noch debattieren, das bedeutet wir brauchen Ihren Entwurf innerhalb der ersten 20 Tage auf dem Tisch! Machen Sie mir nichts vor, Sie haben doch noch gar nicht angefangen, aber ich sage Ihnen, jetzt wird gearbeitet!
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Herr Generalsekretär, beruhigen Sie sich. Wir werden rechtzeitig fertig. Eine solche Reform ist komplex und bedarf gründlicher Analyse. Mit einem Schnellschuss wäre niemandem gedient.
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Universitätsrat Fries ruft an und bittet darum, zum Minister durchgestellt zu werden.
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Der Universitätsrat wird mit dem Minister verbunden.
Herr Universitätsrat, vielen Dank, daß Sie anrufen! Ich falle gleich mit der Tür ins Haus, wenn es Ihnen recht ist. Ich bat Sie mich zu kontaktieren, weil ich vorhabe, Sie zum Ministerialrat im Nebenamt zu ernennen und Sie mit der Ausarbeitung der Bildungsreform zu betrauen. Sie sind ein ausgewiesener Experte und niemand könnte das besser als Sie. Ich als kleiner TV-Journalist und fachfremder Politiker könnte selbst niemals einen Gesetzesentwurf erarbeiten, der an einen von Ihnen verfassten herankommt. Ih weiss, Sie haben wenig Zeit, aber es ist nur eine befristete Aufgabe. Eine wichtige Aufgabe für unser Land.
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Es freut mich, daß Sie in dieser Sache auf mich zukommen. Ich muss mir jedoch zwei Punkte ausbedingen. Ich verfüge über wenig Zeit und kann nicht mit Termindruck arbeiten. Zudem müssen Sie mir inhaltlich freie Hand lassen. Ich bin kein Politiker und wenn ich einen Entwurf schreibe, dann soll er meine Visionen beinhalten und nicht von Kompromissen zersetzt werden. Wenn das Parlament dann Änderungen am Gesetz vornimmt, respektiere ich das selbstverständlich.
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Das ist kein Problem. Ich danke Ihnen für Ihre Bereitschaft, mit dem Ministerium zusammenzuarbeiten.
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Failler ruft den Bildungsminister an.
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Ja?
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Guten Abend, hier spricht Failler. Ich möchte mit Ihnen etwas besprechen. Darf ich Sie heute Abend nach Feierabend in die Piano Bar einladen?
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Aber gern, Monsieur. Ich komme gleich nach Büroschluss hinüber.
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Ausgezeichnet. Ich freue mich. Guten Tag Monsieur.
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Der Privatsekretär des Königs wählt die Durchwahl des Bildungsministers und wird auf dessen Mobiltelephon weitergeleitet.
Château Cutois. Pontneuf. Seine Majestät bittet Sie heute Nachmittag zum Tee, Monsieur.
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Sehr gern, Chevalier Alfons.
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Ministerialdirektorin Stach ruft den Bildungsminister an.
Bonjour Monsieur le Ministre. Stach, Außenministerium. Die Ministerin hat mich gebeten, einen Wissenschaftler als Experten für die südastorische Pflanzen- und Tierwelt an die Konferenz in Caledonia zu senden. Ich bitte daher Ihr Haus um Unterstützung. Ich bin sicher, wir verfügen über geeignete Personen - und wer kennte jene besser, als Sie?
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