Prof. von Montpelard begibt sich in die Nordmarksauna, giesst etwas Wasser auf die heißen Steine und setzt sich auf die unterste Bankreihe. Der Dampf vernebelt den Raum und vermindert die Sicht auf Armlänge. Tief atmet er ein und zieht die wohlriechende heiße Luft ein. Das tut richtig gut!
SPA Melbbad am Melberg
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Maurer tapst vorsichtig und langsam in den Saunaraum hinein - bei der kurzen Sicht ist Obacht gefragt, um nicht etwa mit einem Consaunisten zusammenzustoßen. Links neben ihm zeichnet sich sie Silhouette eines Mannes ab. Unmöglich, sein Gesicht zu erkennen.
Pardon, Monsieur. Ist hier noch frei?
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Von Montpelard erkennt sein Gegenüber aus der Nähe schliesslich und erhebt sich, um ihm die Hand zu schütteln.
Kollege Maurer! Sie hier? Ich wusste ja nicht, daß Sie saunieren! Natürlich, setzen Sie sich zu mir!
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Professor von Montpelard? Sind Sie es? So eine Überraschung! Was machen Sie denn in Melba? Doch, ich sauniere gern. Es entspannt Körper und Geist. Lustig, wen man hier alles antrifft! Ich schätze ja die Nordmarksauna sehr ob ihrer hohen Hitze und wohltuenden Duftstoffe.
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Und das Dampfbad ist ja so gesund! Gerade in unserem belastenden Beruf benötigt der Körper Pflege und Entspannung. Das ist wichtig. Ich bin durchaus bis zu fünf mal im Jahr hier. Man gönnt sich ja sonst nichts.
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Wissen Sie schon, was Sie im Sommersemester 19 lesen werden, Kollege von Montpelard?
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Das ist eine gute Frage! Vielleicht biete ich ein Seminar über den rechtlichen Status der Todesstrafe an. Ein sehr spannendes Thema. Sie ist ja - und das ist doch ganz typisch für unser rechtliches System - offiziell nicht abgeschafft, aber dennoch de facto abeyant. Ich werde wohl auch Grundlagenvorlesungen für die Erstsemester anbieten müssen. Eine Veranstaltung über Strafvollzug wäre interessant. Oder ein prozessrechtliches Oberseminar.
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Das sind alles interessante Themen. Der Sozialversicherungsbetrug im Strafrecht wäre sicherlich genauso spannend, meinen Sie nicht?
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Durchaus. Das wäre eine Konnexion unserer beider Fachgebiete!
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Entschuldigen Sie bitte meine Herrschaften. Könnten Sie das Geschnatter bitte unterlassen? Ich möchte diesen Saunagang in Stille geniessen. Danke.
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Pardon? Wie meinen? Ich dachte, eine Sauna ist dazu da, über Politik und Intrigen zu discutieren, während man kocht.
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Ja! Das dachte ich auch immer! In allen Büchern, die ich gelesen habe, haben die Bösewichte stets in der Sauna ihre Pläne geschmiedet. Zum Beispiel in der Commissaire Pontneuf Reihe. Da bespricht etwa in Commissaire Pontneuf und die chinopische Festung im dritten Capitel Konsul Pondichery mit Professor Knurr den naulakho-heijanischen Geheimplan zur Fingierung des astorischen Börsencrashes von 1999 im aquitanischen Dampfbad in Tir.
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Nein! Nicht verraten! Ich bin erst beim zweiten Capitel!
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Erst beim zweiten? Also ich habe Commissaire Pontneuf und die chinopische Festung in einer Nacht fertiggelesen! wenn man einmal angefangen hat, legt man das Buch nicht mehr aus der Hand!
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Herzlich Willkommen zum Wenik-Aufguss. Und nein, ich werde nicht wenig aufgiessen. Wenik aus Andro und bedeutet soviel wie "Besen" oder "fegen". Ich werde mit diese Zweige in diesen Birkensud eintauchen und danach auf den Ofen knallen, danach werde ich mit den Zweigen über ihre Köpfe hinweg wedeln. Dabei kann es feucht und nass werden.
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Heda Saunist! Das ist aber ein bischen wenig, oder?
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Zitat von Thierry von Montpelard
Erst beim zweiten? Also ich habe Commissaire Pontneuf und die chinopische Festung in einer Nacht fertiggelesen! wenn man einmal angefangen hat, legt man das Buch nicht mehr aus der Hand!
Ja, man müsste mehr Zeit finden, sich dem Genuß der Lectüre widmen zu können, nicht wahr?
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So ist es, verehrter Kollege. In der Tat, so ist es!
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Zitat von Thierry von Montpelard
Prof. von Montpelard begibt sich in die Nordmarksauna, giesst etwas Wasser auf die heißen Steine und setzt sich auf die unterste Bankreihe. Der Dampf vernebelt den Raum und vermindert die Sicht auf Armlänge. Tief atmet er ein und zieht die wohlriechende heiße Luft ein. Das tut richtig gut!
Bitte keine Aufgüsse selber durchführen. Dafür gibt es geschultes Personal.
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Oh pardon, äh - wie war doch gleich Ihr werter Name? Das war mir nicht bewusst. Das Personal hat es versäumt, mich auf dies Verbot hinzuweisen. Sollten Ihnen durch mein Fehlverhalten etwaige Umstände erwachsen sein, bitte ich Sie, meine Entschuldigung anzunehmen.
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