Beiträge von Marion Rousseau

    Und nun zu unserer illustren Arbiterriege! Die Bataille royale de cuisine wird arbitriert von unserer großartigen Jury, die sich aus drei excellenten Experten zusammensetzt: Roland Auralt, Chef de cuisine im höchstdekoriertesten Restaurant der Welt, dem Chez Auralt im Grand Hotel La Couronne Altburg, TV-Koch, Produzent und Publizist! Raoul Périgaut, Directeur der Grande école royale de l'Hôtellerie Altbourg, der berüchtigten und gestrengen Grande école im Gastronomiebereich, der rennommiertesten Kaderschmide des livorvnischen Hotelgewerbes! Und Charles de Montoyer, der strengste Gastrokritiker der Welt und Herausbener des legendären Gastroführers mon guide! Bienvenue!

    Bonsoir Albert, guten Abend meine Damen und Herren! Herzlich willkommen zur großen Bataille auf Canal 1! Was gibt es schöneres, als gut zu essen und zu trinken? Wir laden die besten Spitzenköche des Königreiches ein, den Kochlöffel zu kreuzen. Am Ende kann es nur eine Siegercrew geben! Vielleicht ein paar erläuternde Worte zu dem exakten Spielregeln, Albert?

    Sicher. Ich denke, wir können beginnen, die Sendung zu entwerfen. Dann erstellen wir ein Dossier zu Handen der Redaktion und entscheiden uns für Vorlagen für dsas Logo, den Jingle und so weiter.

    Wir müssen auch Bereit sein, Geld in die Hand zu nehmen, um etwas erfolgversprechedes aufzustellen. Erstellen wir ein gutes und solides Dossier und beantragen wir die notwendigen Mittel. Und natürlich die Sendezeit. Es muss freilich die heure de grande écoute sein. Nichts anderes.

    Messieursdames, wir sind heute Zeugen eines großen Ereignisses. Seigneur Andreas von Brak und Ghur, der von Seiner Majestät mit der Regierungsbildung beauftragt wurde, hat zur Pressekoinferenz im ehrwürdigen Salon Marquis du Haltbergue in Schloss Philippsburg geladen. Seigneur Andreas und die Vertreter der sieben Parteien, die zu Gesprächen hinter verschlossenen Türen zusammengekommen waren, haben am Tisch Platz genommen. In wenigen Augenblicken wird Seigneur Andreas das Wort ergreifen - der Mann, der vielleicht unser nächster Premierminister werden wird.

    De Montoyer! Natürlich! Keine Kochsendung ohne de Montoyer! Wir sollten dem Konzept noch den letzten Schliff geben. In jeder Sendung braucht es noch etwas Besonderes. Ein berühmter Gast, ein Promi oder eine Straßenreportage. Das Salz in der Suppe, verstehen Sie? Die Sendung soll schliesslich soviele Milieus ansprechen, wie möglich!

    Tobias Auralt muss unbedingt in die Schiedsrichterloge! Ohne Zweifel! Er wird für 50 % der Einschaltquoten verantwortlich sein. Und als prominenten Gourmet könnten wir Uranus Ney posicionieren. Oder Maximilien Hergé. Eventuell auch Directeur Périgaut von der Grande École Royale de l'Hôtellerie.

    Jetzt bekomme ich so richtig Lust, gleich mit der Planung dieser Sendung zu beginnen, Albert! Bataille de cuisine klingt gut! Oder noch besser: Bataille royale de cuisine! Wir schreiben an den Hof, ob eine hochgestellte Persönlichkeit aus der Königlichen Familie die Schirmherrschaft über die Sendung übernehme. Ich würde sagen, es treten immer Dreierteams gegeneinander an. Drei ist die ideale Zahl. Mehr wären zuviel und nur zwei pro Team wäre zu wenig. Jedes Team muss eine kompakte, kurze Menufolge von Vorspeise, Suppe, Fisch, Hauptgang, Käse und Dessert zubereiten. Das ist auf das Wesentliche reduziert und erhöht somit Tempo und Spannung. Die Jury gibt ein Thema vor und die Teams dürfen ihre Gerichte selbst auswählen, im Vorfeld einkaufen und dann im Studio live zubereiten. Und was auch noch spannend wäre: Eine Prominenten-Runde. Eine Extrasendung ohne normale Profiköche, in der prominente Persönlichkeiten nach denselben Regeln gegeneinander antreten. Das erhöht den Identifikationsfaltor des Publikums und nutzt gleichzeitig geschickt den Wiedererkennungseffekt der Marke. Was die Anzahl an Sendungen anbelangt, würde ich mich noch nicht festlegen und diesen Entscheid in Abhängigkeit des Erfolgs der Sendung bewerten. Wir beginnen mit zwei Sendungen, in denen je zwei Teams antreten. Ist der Erfolg nur mäßig, belassen wir es bei einem abschliessenden Finale der beiden Siegerteams. Erhöhen sich die Zuschauerquoten und Werbeeinnahmen signifikant, schalten wir zwei weitere Runden ein und führen Halbfinals und eine große Finalrunde durch. Die Vorrunden können wir im Bedarfsfall im Prinzip beliebig auf acht, 16 oder 32 erweitern, so wie wir wollen.

    Aber was könnte das sein? Kein Quiz. Ein Wettbewerb. Ein Contest. Etwas, das jeden Livornier interessiert. Ich habs! Das ist die Idee! Wir machen ein Koch-Contest! Verschiedene Köche treten live im Studio gegeneinander an, kochen vor laufender Kamera und eine Riege sachverständiger Juroren bewertet das Menu!

    Ja, aber dazu brauchen wir ein neues, innovatives Format, das absolut durchschlägt! Es muss mehrere individuelle Zielgruppen, ebenso wie die Breite des Publikums über längere Zeit hinweg so binden, daß unsere Werbeeinbahmen signifikant ansteigen. Welches Produkt könnte das sein? So eine müde Quizsendung lockt doch heutzutage keinen mehr hinter dem Ofen hervor!

    Vielleicht müssten wir einfach einen erneuten Antrag in Erwägung ziehen? Wenn wir vorher mit dem Minister sprechen und sehen, daß wir seine Zustimmung erreichen könnten, müsste eine positive Entscheidung im Bereich des Möglichen liegen.

    Ja Opti! Das sag ich ja schon lange! Und einen CANAL 4 für Kultur, einen CANAL 5 für Nachrichten und Wiederholungen, einen CANAL 6 für das Wetter, einen CANAL 7 für Senioren und einen CANAL 8 für Cartoons! Cartoons sind wichtig!