Rektor Pontneuf führt einen hohen Gast aus Übersee in die Aula.
Aula
-
-
Dr. Falkner betrtt die Aula.
-
Meno betritt die Aula und setzt sich in die zweite Sitzreihe.
Aha. Ein wichtiger Vortrag!
-
Schon wieder ein Referent aus Übersee? Wer ist es denn heute?
-
-
Messieurs! Ich habe die Ehre und das Vergnügen, Ihnen unseren heutigen Gastreferenten annoncieren zu dürfen. Er ist nicht nur ein ausgewiesener Experte und weitherum wertgeschätzter Wissenschaftler, sondern auch ein guter Freeund Livorniens und eine hoch oben in der Diplomatieliste angesiedelte Persönlichkeit. Seine Kaiserliche Hoheit Gaius Flavius Gratianus aus dem Imperium Ladinorum! Doch nun will ich selbst gar keine langen Worte mehr machen, sondern das Microphonium dem Referenten freigeben!
-
Bravo!
-
Zitat von Amédée Ponteuf
Messieurs! Ich habe die Ehre und das Vergnügen, Ihnen unseren heutigen Gastreferenten annoncieren zu dürfen. Er ist nicht nur ein ausgewiesener Experte und weitherum wertgeschätzter Wissenschaftler, sondern auch ein guter Freeund Livorniens und eine hoch oben in der Diplomatieliste angesiedelte Persönlichkeit. Seine Kaiserliche Hoheit Gaius Flavius Gratianus aus dem Imperium Ladinorum! Doch nun will ich selbst gar keine langen Worte mehr machen, sondern das Microphonium dem Referenten freigeben!
"Vielen, vielen Dank! Ich freue mich, hier so liebenswürdig empfangen zu werden!
Kommen wir zur Thematik: Meeresströmungen und ihre Auswirkungen auf den restlichen Oceanus und die diesen umschliessenden Landmassen."
-
"Meeresströmungen. Was sind eigentlich Meeresströmungen - und wie kommen sie zustande?
Der Begriff "Meeresströmungen" ist an sich bereits irreführend. Diese Strömungen könnte man eher mit Flüssen, grossen Flüssen, vergleichen.Nun, die Erde rotiert um ihre eigene Achse, die die Erde umgebende Lufthülle, unsere Atmosphäre macht diese Drehung mit. Allerdings macht diese Lufhülle die Drehung nur zeitverzögert mit, hier gibt es eben Reibungsverluste.
So entstehen die Passatwinde, Winde, die sich mit der Rotationsrichtung bewegen. Die Erde bewegt sich gegen den Uhrzeigersinn, die Passate eben auch, aber zeitverzögert.
Diese Bewegungen der Passate wirken sich nun auf die unter ihnen liegenden Wassermassen, die Meere aus. Die Winde wehen nach Westen, die nun entstandenen Strömungen folgen ihnen - und zwar am Äquator am spürbarsten, denn in den äquatorialen Zonen ist die relative Rotationsgeschwindigkeit der Erde am höchsten, folglich die Geschwindigkeit der Passate und Strömungen ebenfalls.Gibt es bereits Fragen an dieser Stelle?"
-
Warten Sie, Messieurs. Ich werde ihm eine Frage stellen!
D'Aveaux meldet sich respectvoll und wartet höflich darauf, aufgerufen zu werden.
-
-
Vielem Dank, Monsieur. Ich habe eine Frage bezüglich der Meere und Continente, die Monsieur erwähnten. Um im Geiste interdisciplinärer Coopéracion die Erkenntnisse möglichst vieler Wissenschaftsfächer in den Erkenntnisgewinn miteinzubeziehen, möchte ich mit Monsieurs Erlaubnis eine Quelle der Theologie zu Rate ziehen. Was sagen Sie vor dem Hintergrund der eben geschilderten erdgeschichtlichen Phänomenen zu Genesis 1, 9f?" Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an einem Ort, dass man das Trockene sehe. Und es geschah so. Und Gott nannte das Trockene Erde, und die Sammlung der Wasser nannte er Meer. Und Gott sah, dass es gut war."
-
"Als Pontifex Maximus der polytheistischen Mehrheitsreligion meines Landes darf ich Euch versichern, dass ich zwischen Religion und Wissenschaft keinen Widerspruch erkenne. Die himmlischen Mächte haben die Welt erschaffen undin soweit ist sie auch gut geraten.
Also ja: Gott, Götter, DIE Götter erschufen das Land und die See. Das dies ein Procedere war und ist, welches Milliarden Jahre dauerte und noch andauert, muss diese Mächte nicht interessieren. Für uns Menschen sind es unendlich viele Jahre -für uns Menschen eben.
Die Genesis hat also durchaus recht." -
Keine weiteren Fragen!
-
"Nun gut. DieCorioliskräfte sorgen dafür, dass die Meeresströmungen auf der Nordhalbkugel sich in östlicher, die auf der Südhalbkugel in westlicher Richtung bewegen. Eine Graphik soll die idealen, auf der Corioliskraft beruhenden Strömungen abbilden. Die es aber, auf Grund der geographischen Bedingungen, nicht geben kann."
-
"Diese Graphik zeigt die idealen Meeresströmungen in einem idealen Meeresbecken. So würden die Strömungen verlaufen, gäbe es die Kontinente, die Landmassen nicht. Aber es gibt diese eben! Folglich verlaufen die Strömungen eben gerade nicht in diesen "idealen" Bahnen.
Die rote Linie bildet den Äquator ab, die ober- und unterhalb verlaufenden Elipsen den Nord- bzw. Süd-Äquatorialstrom.Der Süd-Äquatorialstrom, im folgenden Äquatorial-Nericanische-Strömung genannt, ist nun Hauptgegenstand unserer Untersuchungen. Wie verläuft er nun tatsächlich und welche Auswirkungen hat er - aber auch andere Strömungen! - auf die von ihm umspülten Kontinente und Inseln?"
-
"Ich hatte es eingangs erwähnt: Der Äquatorial-Nericanische Strom verläuft nicht in einer "idealen" Kreisform. Er trifft im Westen auf die "Nase" der sogenannten Salvagiti-Platte, den Kontinent und dessen Sockel, den ich, aus Gewohnheit und weil dieser Name in meinen Ohren schöner klingt, in Zukunft Arethania nennen werde.
Die Strömung trifft also auf den Kontinent Arethania und wird durch diesen weiter nach Süden gezwungen, als dies ohne das Vorhandensein Arethanias an dieser Stelle möglich wäre. Die Äquatorial-Nericanische Strömung treibt nun zurück nach Nerica. Wie der Name schon sagt: Äquatorial warm und auch salzhaltiger als die ihn umgebenden kühleren Gewässer des Sudanik.
Er fliesst nun, immer breiter werdend und schon jetzt wasserreicher als alle irdischen Flüsse zusammen, in Richtung des Archipéle sèraphique. Und er wird, je weiter er abkühlt und damit tiefer sinkt, immer noch breiter!"
-
"Graphik zwei zeigt es: Der Grossteil des Stromes fliesst gen Süden, in kleiner Teil bleibt auf der ursprünglichen "Kreisbahn". Diesen kleineren Teil klammere ich in den weiteren Betrachtungen aus, er tut in Folge nichts weiter zur Sache."
Eine weitere Graphik wird eingeblendet.
-
Auch der Königliche Schultheiß befindet sich unter den geladenen Gästen, den Vortrag dieses hohen Referenten beizuwohnen.
-
"Der Ast der Strömung, der in Richtung Archipéle sèraphique führt, bleibt im Wesentlichen in der Ost-West-Ausrichtung und wieder in östlicher Ausrichtung, wie von der Rotation der Erde auch gefordert, während andere Äste in Richtung Westen abgelenkt werden.
An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass eine wissenschaftliche Expedition die Ursache dieser Westdrift erkunden sollte, aber das nur am Rande!Die Abrahamsdrift, wie ich sie nennen möchte, treibt nun also auf den Archipéle sèraphique zu. Breiter, etwas kühler aber immer noch äusserst energiereich, sorgt sie auf den Inseln für das uns gewohnte dortige Klima. Tropisch warm, was auf Grund der geographischen Höhe schon hinreichend erklärbar wäre, aber auch äusserst fruchtbar.
Warum dies so ist? Die Frage kennt zwei Antworten.
Die Passate wehen, so haben wir erkannt, in westlicher Richtung. Unablässig tragen sie dabei Erosionssedimente von den Konaden Rajansas zu den Abrahamsinseln. Mineralienreiche, staubfeine Lößböden, die alles liefern, was Pflanzen zum Aufbau ihres Kohlenstoffkörpers benötigen.
Dies für sich würde noch zu keiner erhöhten Fruchtbarbarkeit führen, es fehlt noch ein Hauptelement. Wasser, Süsswasser!
Nun bringt die Abrahamsdrift aber eben genau jenes. Energiereiches Wasser, eine machtvolle Strömung, die die sie umgebende Luft ebenfalls erwärmt und daher zur Neigung zum Abregnen auf dem nächsten Festland führt: Dem Archipéle sèraphique. Wir haben hier also zwei agrarisch wichtige Elemente. Nährstoffreiche Böden und kostbares Süsswasser."
Jetzt mitmachen!
Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!